Molke und Kasein dominieren die Proteinpulverszene größtenteils. Für manche Menschen sind diese Milchpulver jedoch möglicherweise tabu.
Veganer und manche Vegetarier würden beispielsweise darauf verzichten. Auch Menschen mit Laktoseintoleranz, Allergien oder anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten suchen möglicherweise woanders nach einer geeigneten Proteinquelle.
Zum Glück gibt es viele pflanzliche Alternativen. In den letzten Jahren hat sich beispielsweise Hanfprotein als vegane Alternative immer mehr durchgesetzt. Erbsenprotein – ein relativ neuer Ansatz – könnte jedoch noch nützlicher sein.
Warum? Wie schneidet Erbsenprotein im Vergleich zu seinem Gegenstück auf Hanfbasis ab?
Gesamternährung
Welche Nährstoffe bieten diese Proteinquellen? Aufgeschlüsselt nach Makronährstoffen sieht eine Portion Erbsenprotein von Naked Nutrition folgendermaßen aus:
- Kalorien: 120
- Fett: 0,5 g
- Kohlenhydrate: 2 g
- Eiweiß: 27 g
Was ist mit Hanfprotein? Die gleiche Portionsgröße würde enthalten:
- Kalorien: 90
- Fett: 3g
- Kohlenhydrate: 9 g
- Eiweiß: 15 g
Schon jetzt scheint Erbsenprotein – mit mehr Protein und weniger Kohlenhydraten und Fett – einen klaren Vorteil gegenüber Hanf zu haben. Doch diese Zahlen allein machen nicht aus, ob ein Protein mehr oder weniger nützlich ist.
Proteinqualität
Obwohl der Begriff „Protein“ im Allgemeinen weit gefasst wird, gibt es in Wirklichkeit nicht nur ein Protein. Es gibt unzählige verschiedene Formen, die alle eine unterschiedliche Mischung von Aminosäuren enthalten, die in einer einzigartigen Struktur angeordnet sind.
Sobald Sie diese Proteine zu sich nehmen, zerlegt Ihr Körper sie, damit die Aminosäuren je nach Bedarf neu angeordnet und anderweitig eingesetzt werden können. Die „Qualität“ eines Proteins hängt also maßgeblich von seinem Aminosäureprofil ab.
Ein Protein, das alle Aminosäuren enthält, die Ihr Körper nicht selbst produzieren kann, gilt als „vollständig“.
Eine 2012 im Journal of Nutraceuticals, Functional Foods and Healthy Ingredients veröffentlichte Analyse ergab, dass Erbsenprotein zwar technisch gesehen „unvollständig“, aber dennoch eine äußerst hochwertige Proteinquelle darstellt. Die Forscher stellten sogar fest, dass Erbsenprotein eine ähnliche Qualität wie Kasein und Eier aufweist – etwas, das man von Hanf nicht behaupten kann.
Einer der Gründe, warum die an der oben genannten Studie beteiligten Forscher so begeistert von Erbsenprotein waren, hatte mit dem sogenannten Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Score (PDCAAS) zu tun – einem Test, der die Absorptionsfähigkeit eines bestimmten Proteins auf einer Skala von 1 bis 100 Prozent bewertet.
Erbsenprotein erreichte bei Erwachsenen eine beeindruckende Bewertung von 95 Prozent. Hanfprotein schnitt jedoch nicht so gut ab. Abhängig vom genauen Herstellungsverfahren des Hanfpulvers lag der PDCAAS- Wert meist nur bei etwa 50 Prozent.
Kosten
Schließlich ist es wichtig, die potenziellen Kosten des von Ihnen gewählten Proteinpulvers zu berücksichtigen.
Erbsenprotein wird, wie der Name schon sagt, aus Erbsen gewonnen – einer weit verbreiteten und nachhaltigen Nutzpflanze. Dies ermöglicht die Produktion von Erbsenprotein zu relativ geringen Kosten für den Hersteller, was auch Ihnen Geld spart.
Hanf ist jedoch deutlich schwieriger anzubauen. Da das Protein aus derselben Pflanze stammt wie Marihuana, unterliegt der Anbau in vielen Ländern strengen Vorschriften, und die Gewinnung von Hanf kann für die Hersteller kostspielig sein.
Im Gegenzug kostet das Produkt am Ende mehr. Daher ist Hanf eines der teuersten Proteinpulver auf dem Markt.
Das Fazit
Wie schneiden diese beiden Proteinpulver im Vergleich ab? Erbsenprotein ist Hanfprotein sowohl in Bezug auf den Nährstoffgehalt als auch die Proteinqualität deutlich überlegen. Zudem ist es tendenziell günstiger, da es im Vergleich zum streng kontrollierten Hanf viel einfacher anzubauen und zu ernten ist.