Künstliche Süßstoffe – in verschiedenen Formen – sind heutzutage allgegenwärtig und in fast jedem Lebensmittel enthalten. Diese Substanzen haben sogar ihren Weg in sogenannte „Diät-“, „Gesundheits-“ und Fitnessnahrung gefunden – was auf dem Papier durchaus Sinn ergibt. Schließlich haben die meisten künstlichen Süßstoffe praktisch keinen Kalorienwert und sind daher die naheliegende Wahl für Menschen, die Lust auf Süßes haben und gleichzeitig Kalorien einsparen möchten.
Leider bringen künstliche Süßstoffe oft mehr Nachteile als Vorteile mit sich. Tatsächlich können diese Chemikalien oft kontraproduktiv sein – sie wirken genau den Zielen entgegen, die sie angeblich unterstützen. Dieser Widerspruch ist besonders stark bei Proteinpräparaten , in denen häufig künstliche Süßstoffe verwendet werden.
Aber was genau ist das Problem bei der Verwendung künstlicher Süßstoffe in Proteinpräparaten und anderen Lebensmitteln?
Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und Co.
Obwohl künstliche Süßstoffe schon seit Jahren skeptisch betrachtet werden, begann die Lage mit diesen Zusatzstoffen erst richtig bergab zu gehen, als Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Diätlimonaden und einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit und Diabetes aufkamen.
Doch viele fragen sich: Wie ist das möglich? Künstliche Süßstoffe haben wenige Kalorien und werden nicht wie Zucker verarbeitet. Wie kann das also Sinn ergeben? Forscher versuchen noch immer, diese Frage vollständig zu beantworten, aber unser Verständnis des gesamten Problems wächst langsam.
Im Mai 2015 fanden Wissenschaftler beispielsweise heraus, dass künstliche Süßstoffe einen starken negativen Einfluss auf die Bakterien im menschlichen Verdauungstrakt haben. Während diese Bakterien normalerweise unseren Stoffwechsel und andere Funktionen unterstützen, deuten Studien darauf hin, dass künstliche Süßstoffe dieses normalerweise positive Verhalten verändern können. Nach dem Kontakt mit künstlichen Süßstoffen extrahieren Darmbakterien mehr Kalorien aus der Nahrung als normalerweise und können sogar die Menge erhöhen, die als Fett gespeichert wird. Das ist natürlich immer schlecht. Wenn jedoch ein Inhaltsstoff von Proteinpräparaten, die normalerweise zur Erreichung und Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts eingenommen werden, diese Wirkung hat, sollte er unbedingt vermieden werden.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine kleine Menge dieser künstlichen Süßstoffe vom Immunsystem aufgenommen und als Energielieferant genutzt wird, wodurch sie unauffällig zu Ihrer täglichen Kalorienaufnahme beiträgt. In manchen Fällen, wie beispielsweise bei Acesulfam, kann der geringe Prozentsatz, der absorbiert wird, hormonelle Reaktionen negativ beeinflussen.
Andere Probleme
Wenn man sich mit Ernährung im Allgemeinen beschäftigt, sollte man bedenken, dass eine Substanz beim Eintritt in den Körper völlig harmlos sein kann, dann aber schädliche Nebenprodukte erzeugt.
Ein Paradebeispiel hierfür ist der künstliche Süßstoff Aspartam. Aspartam ist eine relativ einfache Verbindung, die aus zwei Aminosäuren und Methanol besteht. Ihr Körper kann die Aminosäuren natürlich gut verwerten, doch das Methanol stellt ein Problem dar. Beim Abbau dieser Substanz entstehen zwei Giftstoffe: Formaldehyd und Ameisensäure. Zwar sind diese Stoffe in geringen Mengen natürlich im Körper vorhanden, doch es braucht nicht viel, bis die Konzentrationen über die Körperverträglichkeit hinaus ansteigen.